Tourismus ist in vielen Ländern ein wichtiger Wirtschaftszweig. Die Darstellung der monetären Größenordnung und der Wertschöpfung dieses Wirtschaftszweiges erfolgt üblicherweise im sogenannten Tourismus-Satellitenkonto (TSA), das als Teilsystem der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung (VGR)erstellt wird. Dies ist notwendig, da die Branche Tourismus nicht als eigener Wirtschaftszweig in der VGR abgebildet ist, sondern der touristische Anteil aus den verschiedensten Wirtschaftsbereichen herausgerechnet werden muss. Um eine einheitliche Erfassung zu gewährleisten, wurden von OECD, UNWTO sowie EUROSTAT Empfehlungen und Richtlinien für die Erstellung eines TSA ausgearbeitet.
„Tourismus“ findet in vielen Branchen statt (Quelle: TSA Österreich, Statistik Austria)
In Österreich werden auf nationaler Ebene seit 1999 in regelmäßigen Abständen TSA durch Statistik Austria in Kooperation mit dem österreichischen Institut für Wirtschaftsforschung WIFO erstellt. Die Mitarbeit von Statistik Austria (Dr. Peter Laimer) zeigt, dass auch die offizielle Wirtschaftsstatistik die Erstellung von TSA als wesentlichen Bestandteil der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung ansieht. Auf regionaler Ebene wurden bisher TSA für die Bundesländer Wien, Niederösterreich und Oberösterreich erstellt und gleichfalls periodisch aktualisiert.
TSA haben einen hohen Informationswert, indem sie einerseits die
Verteilung der Umsätze / Bruttowertschöpfung auf die verschiedenen Dienstleistungsbranchen und andererseits die Beteiligung der verschiedenen Nachfragerschichten
- einheimische und ausländische Urlauber
- einheimische und ausländische Tagesausflügler
- Dienst- und Geschäftsreisende
an den Umsätzen bzw. der Bruttowertschöpfung aufzeigen. Zusätzlich werden neben den direkten Effekten - das sind jene, die direkt durch touristische Nachfrage ausgelöst werden - auch die indirekten Effekte erfasst. Die indirekte Wertschöpfung beziffert jene Wertschöpfung, die bei den Vorlieferungs- und Vorleistungsbetrieben durch die touristische Nachfrage ausgelöst wird.