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Wirtschaftliche Bedeutung des Tourismus
Volkswirtschaftliche Bedeutung des Tourismus in Österreich
Laut dem Österreichischen Institut für Wirtschaftsforschung (WIFO) beliefen sich die direkten Wertschöpfungseffekte des Tourismus in Österrreich im Jahr 2022 auf 19.929 Mio. €, was einem Anteil an der Gesamtwertschöpfung (BIP) von 4,5% entsprach.
Zählt man die indirekte Wertschöpfung, also jene, die bei den Vorlieferungs- und Vorleistungsbetrieben durch die touristische Nachfrage ausgelöst wurde, hinzu, betrug die Wertschöpfung der Tourismus- und Freizeitwirtschaft 27.947 Mio. €, das sind 6,2% des österreichischen BIP.
Mit der schrittweisen Aufhebung pandemiebedingter Maßnahmen haben sich 2022 die nominellen Reiseverkehrseinnahmen Österreichs aus dem Ausland gegenüber dem Vorjahr mit 20,5 Mrd. Euro mehr als verdoppelt (+110,5 %, –11,6 % gegenüber 2019). Die Ausgaben von Inländer/innen im Zuge internationaler Reisen zogen bereits das zweite Jahr in Folge kräftig an (2022 +79,9 %, nach +55,1 % 2021) und erreichten zuletzt 12,6 Mrd. Euro, damit wurde das Vorkrisenniveau um 0,8 % übertroffen. Der Saldo lag mit nominell+7,8 Mrd. Euro 2022 um knapp das Dreifache höher als 2021, auf den Höchstwert von 2019 fehlte aber noch gut ein Viertel. Auch 2023 dürfte sich die stärkere Dynamik bei den Exporten fortsetzen und der Saldo – auch aufgrund des Preisauftriebs – eine neue Rekordmarke von nominell 11,4 Mrd. Euro erreichen.
In realer Rechnung stiegen die Tourismusexporte 2022 im Jahresabstand um 89,4 % und die Reiseverkehrsimporte um 65,6 %. Der Rückstand zu den preisbereinigten Volumina von 2019 lag damit noch bei rund einem Viertel (Einnahmen) bzw. knapp einem Zehntel (Ausgaben).
Quellen: Bundesministerium Arbeit und Wirtschaft, Statistik Austria, WIFO
Regionales Tourismus-Satellitenkonto für acht Bundesländer
2021 wurde rückwirkend für das Jahr 2018 erstmals für acht Bundesländer in einer abgestimmten Beauftragung die Wertschöpfungs- sowie Beschäftigungseffekte des Tourismus berechnet. Die regionalen Tourismus-Satellitenkonten (R-TSA) zeigen die unterschiedliche Bedeutung des Tourismussektors in den Bundesländern.
Dank der gemeinsamen Berechnung konnte auch erstmals die interregionale Verflochtenheit der Bundesländer (Spillover-Effekte) gemessen werden. Dies zeigt, inwieweit ein Bundesland wirtschaftlich von der Nachfrage der eigenen Gäste sowie von touristischen Ausgaben, die in anderen Bundesländern getätigt werden, profitiert. Die resultierenden direkten und indirekten Wertschöpfungseffekte bewegen sich zwischen 0,78 Mrd. €, welche durch Gesamtaufwendungen des burgenländischen Tourismus ausgelöst werden, und 6,88 Mrd. €, welche durch den Tourismus in Tirol in Gesamtösterreich generiert werden.
Die Wirtschaftsdaten zum Tourismus in Österreich und den Bundesländern finden Sie auf der Webseite der Statistik Austria.
Die gesamtwirtschaftliche Bedeutung des Tourismus in Tirol
Die direkte Wertschöpfung des Tourismus in Tirol beläuft sich für das Jahr 2018 auf 5 Mrd. €, das sind 14,3% der gesamten Bruttowertschöpfung Tirols. Gemeinsam mit den indirekten Wertschöpfungseffekten steigt diese Zahl auf 5,8 Mrd. €, was einem Anteil von 16,9% entspricht.
In Tirol hat der Tourismus damit die größte wirtschaftliche Bedeutung, gefolgt von Salzburg (11,7% direkter Anteil am BRP). Oberösterreich verzeichnet mit 2,7% von allen Bundesländern den niedrigsten direkten Anteil am BRP.
Auch in Bezug auf die direkten und indirekten Beschäftigungseffekte hat der Tourismus in Tirol im Bundesländervergleich mit 13,8% bzw. 16,3% den größten Anteil an der Gesamtbeschäftigung.
Der Tourismus in Tirol generiert ca. 8,3 Mrd. € Umsatz - davon 6,9 Mrd. € aus dem Nächtigungstourismus und 1,4 Mrd. € durch Tagestouristen.
Die Tagesausgaben der Gäste (ohne Anreise) belaufen sich im Sommer auf durchschnittlich € 144,- und im Winter auf € 185,-. Davon entfallen ca. 52% auf die Unterkunft, rund 13% auf Verpflegung und etwa 9% auf Einkäufe und 5% für Freizeit, Kultur, Sport, Wellness. Die Ausgaben für Seilbahnen und öffentliche Verkehrsmittel vor Ort sind im Winter höher (19% im Winter vs. 9% im Sommer).
Quelle: TSA Tirol 2018 (Statistik Austria & WIFO, 2021); Tirol Werbung, T-MONA 2018/19.
Quelle: Factsheets Bundesländer TSA 2018 (Statistik Austria & WIFO, 2021)
Destination Research - Regionale Wertschöpfungsdaten für Tirol
„Destination Research" ist ein angewandtes Forschungsprojekt zur Analyse der wirtschaftlichen und organisatorischen Entwicklung aller 34 Tiroler Destinationen. Grundlage des Projektes stellt das Teilprojekt „Destination Performance" dar, welches eine detaillierte Betrachtung der Performance auf Basis von Jahresumsätzen von primär am Tourismus beteiligten Leistungsträgern in den einzelnen Destinationen liefert. Darauf aufbauend werden zukünftig wesentliche kritische Erfolgsfaktoren hinsichtlich eines nachhaltigen Destinationsmanagements untersucht, um wesentliche „Stellschrauben" für die strategische (Weiter-) Entwicklung von Destinationen im alpinen Raum, vorrangig in Tirol, identifizieren zu können.
Weitere Informationen zu diesem Projekt finden Sie hier: Destination Performance