Inzwischen hat es sich schon eingespielt, dass wir für den Service Design Sprint im 2. Semester Master "Entrepreneurship & Tourismus" mit Praxispartnern zusammenarbeiten. Dieses Jahr hatten wir die Ehre, gleich zwei Partner mit an Bord zu haben: den Alpenzoo in Innsbruck und den Wildpark Assling in Osttirol. Neu war dieses Jahr jedoch, dass die gesamte Lehrveranstaltung im Alpenzoo stattgefunden hat. Praktisch bei unsem Nachbar auf der Weiherburg, durften wir im Hans-Psenner Saal mit Blick auf das weltweit größten Kaltwasser-Aquarium unsere dreitätige Lehrveranstaltung abhalten.
Der erste Tag startete klassisch mit einer Einführung in die Lehrveranstaltung, die Thematik an sich und den Vorträgen der beiden Praxisunternehmen. André Stadler, Direktor des Alpenzoo Innsbruck, gab uns hierbei einen spannenden Einblick in die Geschichte von Zoos und spannte den Bogen bis hin zu den vier Säulen eines modernen Zoos: Erholung, Bildung, Forschung und Artenschutz. Das Angebot des Zoos ist dabei bereits sehr gut aufgestellt. Vom Zoomobil für Besucher:innen mit eingeschränkter Mobilität, Kinderführungen, Familienaktionen, Schulprojekten, Abendführungen, einem erfolgreichen Podcast, externen Ausstellungen am Bahnhof oder Eisskulpturen auf der Seegrube bis hin zum Zoo-Yoga oder einem interaktiven Lego-Bild beim Eingang, dem Alpenzoo Adventkalender oder eigenem Monopoly. Der Wildpark Assling hat hingegen eine ganz andere Unternehmensstruktur. Als Familienunternehmen steckt hier sehr viel Herzblut und Arbeit dahinter und er kämpft daher mit vielen Herausforderungen finanzieller und personeller Art. Auch hier erhielten wir von Carmen Lukasser einen spannenden Einblick in die Unternehmensgeschichte, das Angebot, die Gästestruktur und aktuelle Projekte.
In der ersten Forschungsphase bekamen die Studierenden "Desk Research"-Material zur Verfügung gestellt und mussten ihre ersten Forschungsfragen definieren. Da wir vor Ort waren, konnten wir die Gelegenheit nutzen, um mit Gästen des Alpenzoos sehr einfach in Kontakt zu treten. Um aber auch die Angebotsseite zu beleuchten, standen am Nachmittag Interviewpartner:innen zur Verfügung, darunter Johannes Anzengruber (Vize-Bürgermeister der Stadt Innsbruck und Vize-Präsident des Alpenzoos), Christine Oppitz-Plörer (Stadträtin von Innsbruck und ebenfalls Vize-Präsidentin des Alpenzoos), Anton Larcher (Tirol's Landesjägermeister), Thorsten Schwerte (Zoologie der Universität Innsbruck), Zoodirektor André Stadler, der zoologische Kurator Dirk Ullrich, Betriebsassistent Mcihael Winkler, Carmen, Johannes und Markus Lukasser (Wildpark Assling), der Bürgermeister von Assling Reinhard Mair sowie TVB Obmann Franz Theurl.
Am zweiten Tag wurden alle Erkenntnisse auf einer "Research-Wall" zusammengetragen und die Daten strukturiert, um daraus sogenannte "HOW MIGHT WE" Fragen zu definieren. Diese galten als Basis für die Ideenentwicklung, der sogenannten "Ideation"-Phase.
Erste Ideen wurden dann mithilfe eines Ideenportfolios priorisiert und die Auswahl über "Service Ads", einseitige Werbeanzeigen, ausgearbeitet. Auch diese wurden wieder vor Ort mit Gästen getestet und Feedback auf kurzem Weg eingeholt. Über einen iterativen Ansatz wurden diese ursprünglichen Ideen weiterentwickelt.
Der dritte Tag stand ganz im Zeichen des "Prototypings". Hier wurden physische Prototypen aus Karton bzw. mit Hilfe von Lego und Playmobil aufgebaut, um die Ideen einem neuerlichen Test mit Hilfe von Expert:innen und Gästen zu unterziehen. Die finalen Projektideen wurden anschließen vor dem Alpenzoo und dem Wildpark Assling in Form eines 3-Minuten Pitches präsentiert.
Feedback von Alpenzoo & Assling
"I really loved taking my Service Design class at the Alpenzoo. At first, it was a bit confusing, but as time went on, I realized it was totally worth it. The subject itself was fascinating, exploring how to design services that make user experiences better. The class was full of interesting ideas and discussions that inspired my creativity and made me see things from a wider perspective. Working in groups and collaborating was important because it let us share different opinions and develop innovative solutions together. Overall, it was a great experience that taught me to appreciate the world of Service Design." (MCI Master student)
"I appreciated the fact that the project we worked on was a 'real-life project' and that our work was actually implemented. It had a special significance, and you could feel that we could make a real impact. It's wonderful to see that our ideas have been accepted, and some of them are likely to be implemented. It motivated us, and it gave us a sense that we can create something tangible and positive." (MCI Master student)
"Die Lehrveranstaltung Service Design im Alpenzoo durchzuführen war auf vielen Ebenen ein Erfolg. Zum einen glaube ich hat es den Studenten viel gebracht 'vor Ort' zu sein. Ideen konnten direkt am Alpenzoopublikum ausprobiert werden. Zum anderen hat der Alpenzoo einen unverblümten Blick von außen bekommen, was in vielen Ideen für den Entwicklungsplan geendet hat, bekommen. Das war für uns sehr wertvoll. Außerdem konnte so die Kooperation zwischen dem Wildpark Assling und dem Alpenzoo gestärkt werden. Gemeinschaftsprojekte sind auf unserem gemeinsamen Weg unersetzlich. Und abschließend denke ich war es für die Tutoren auch ein sehr abwechslungsreicher Ort um zu lehren." (André Stadler, Direktor des Alpenzoos)
"Es war für uns eine wahnsinnige tolle Veranstaltung. Das Engagement der Studierenden und der Ideenreichtum welcher an den Tag gelegt wurde, war spannend mitanzusehen. Sehr schade war natürlich, dass die Studierenden unseren Wildpark nicht persönlich erkunden konnten. Und trotzdem sind so viele Projekte daraus entstanden. Wir werden uns Gedanken darüber machen, wie wir diese umsetzen und in unsere Zukunftsvisionen mit aufnehmen können. Es hat uns sehr gefreut ein Teil dieses Projektes zu sein und würden uns sehr freuen, wenn es der ein oder andere Mal nach Osttirol schafft um uns zu besuchen." (Carmen Lukasser, Wildpark Assling)
Unser Dank gilt ...
- dem Alpenzoo für die Gastfreundschaft und die einzigartige Möglichkeit, die gesamte Lehrveranstaltung direkt vor Ort abhalten zu können,
- dem Wildpark Assling, der sich auf dieses Expertiment eingelassen habt und den Studierenden einen Einblick in ihre tägliche Arbeit gegeben hat,
- allen Expert:innen, die den Studierenden Frage und Antwort gestanden sind,
- und unseren beiden langjährigen Kollegen Markus Hormeß von work.play.experience sowie Klaus Schwarzenberger von Smaply.
Dr. Birgit Bosio
Birgit Bosio hat den ersten Diplomjahrgang des MCI Tourismus absolviert und anschließend zwei Jahre in der Marktforschung der Tiroler Werbung gearbeitet. Gemeinsam mit Hubert Siller (MCI) und Michael Brandl (ehemals TW) zeichnet sie für die Entstehung des TTR verantwortlich. 2016 hat sie an der Universität Salzburg promoviert.
“Die Arbeit mit dem TTR ist spannend, da man sich täglich mit neuen Entwicklungen & Trends beschäftigen und ständig am Ball bleiben muss. Gleichzeitig stellt es aber dauernd eine Herausforderung dar, dem Nutzer diese Informationen kundengerecht und in der richtigen Dosis interessant aufzubereiten.”
Im TTR Team seit: November 2006
Zuständig für: Strategie & Konzeption, Tourismusforschung, Content Management, Social Media
Janosch Untersteiner MA
Janosch Untersteiner hat im Jahr 2002 den 2-jährigen Lehrgang zur “Diplomierten Fachkraft für das Hotel- und Tourismusmanagement” besucht. Nach mehrjähriger Berufserfahrung absolvierte er das Bachelor- und Masterstudium am MCI Tourismus. Seit 2013 ist Janosch wissenschaftlicher Mitarbeiter am MCI Tourismus.
“Der ttr.tirol ist eine spannende Online-Plattform, die touristisches Expertenwissen einfach und übersichtlich für die touristische Praxis aufbereitet. Mein Ziel ist es, komplexe statistische Daten flexibel, einfach und übersichtlich aufzubereiten und in Zusammenhang mit aktuellen Entwicklungen zu setzen.”
Im TTR Team seit: Februar 2013
Zuständig für: Strategie & Konzeption, Tourismusforschung, Destination Performance
Datum: 18.12.2023
Fotonachweis: MCI Tourismus