Die ITB als größte Tourismusmesse der Welt gilt jedes Jahr als Trendbarometer für die Tourismusbranche. Die diesjährigen Themenschwerpunkte lauteten Overtourism, Digitalisierung & Revolution des Reisens.
Overtourism: Auf der ITB wurde viel über Maßnahmen diskutiert, um den Auswirkungen von Massentourismus entgegenzuwirken.
Intelligenter Urlaub: Digitalisierung, künstliche Intelligenz und disruptive Modelle wie Airbnb verändern das Urlaubsverhalten massiv. Chatbots, virtuelle Sprachassistenten und smarte Hotels werden zum Freizeitalltag.
Mobilität: Der weltweite Boom der Reiseindustrie bringt das Thema Mobilität immer stärker ins Bewusstsein von Urlaubern. 2017 verreisten weltweit 1,32 Milliarden Touristen. Nachhaltige Formen von Urlaub und Mobilität liegen daher im Trend. Passend dazu wurden auf der ITB innovative Verkehrslösungen der Zukunft präsentiert, um Umweltverschmutzung, Lärm und Staus einzudämmen. Präsentiert wurden etwa autonome Autos, Drohnentaxis oder die Hyperloop-Technologie – eine Art Rohrpost, mit der Menschen in Schallgeschwindigkeit durch Vakuumtunnels transportiert werden.
Neuer Luxus: Mit zweistelligen Wachstumsraten steigt der Anteil hochpreisiger Reisen. Dabei löst immaterieller Luxus opulenten Überfluss und Statusdenken ab. Werte wie Selbstfindung, persönliche Erlebnisse, Authentizität und Zeit treten für immer mehr Konsumenten bei ihren Reisen in den Vordergrund.
„Croatia – full of life“ - Großes Thema auf der ITB war „Overtourism“
Overtourism
„Overtourism“ stand im Mittelpunkt einiger Präsentationen am ITB-Kongress.
Die deutsche Reiseanalyse meint zu Overtourism: 1/3 der Touristen möchte gerne an belebte Orte fahren, ein weiteres Drittel möchte im Urlaub lieber Ruhe. Nur 9% der Touristen fühlen sich in ihrem Urlaub von überlaufenen Orten gestört.
IPK hat 2017 eine Studie gemacht mit 29.000 befragten Reisenden und daraus folgte: 25% aller Touristen meinen, dass ihre Destination overcrowded war. Interessant das Detail „Ski resorts are the most crowded tourism locations.“
Probleme von Overcrowding:
- Beeinträchtigung der lokalen Community
- Beeinträchtigung des Gästeerlebnis
- Overloaded Infrastruktur
- Beschädigung der Natur
- Gefährdung von Denkmälern (cultural heritage)
Ursachen für Overtourism ist das Wachstum bei Angebot und Nachfrage.
Das McKinsey-Modell sagt, dass die Top 10 Destinationen bis 2020 auch noch stärker wachsen werden als andere Destinationen.
Lösungsansätze benötigen laut IPK langfristiger Planungen. DMOs, Communities, Öffentliche Hand und Private müssen zusammenarbeiten.
Empfehlungen: 1. Das Produkt diversifizieren, weg vom Mainstream. 2. Besucher ermutigen, auch andere Orte und zu anderen Zeiten zu erleben.
Mögliche Lösungsansätze:
- Besucher verteilen, übers Jahr und über Orte
- Off the beaten track: Hauptattraktionen durch neue Wege und durch gutes Guiding entlasten.
- Unterkünfte regulieren (home sharing)
- Angebot limitieren durch Beschränkung und über Preise: Zugang zu Sehenswürdigkeiten und/oder Aktivitäten einschränken bzw. verteuern
- Preise anpassen an Anfrage
Intelligenter Urlaub
Booking.com - Aussagen von CEO Gillian Tans
Priceline (Mutter) wurde umbenannt in booking Holding. Kayak hat momondo gekauft. Markenvorstand bei booking ist ein Data Analyst (!). Künstliche Intelligenz (AI) und Big Data sind bei ihnen schon lange Alltag. Expansion wird weitergehen. Ihr Geschäftsmodell sei „Vertrieb, der funktioniert“. Hat Verständnis dafür, dass Anbieter Direktbuchungen forcieren – der Mix macht den Erfolg. Sie beschäftigen 2000 Produktentwickler und 1500 Programmierer.
Airbnb als definierter Mitbewerber, daher versucht Booking auch im Bereich von Appartements ein größeres Angebot aufzubauen, um auch in diesem Segment konkurrenzfähig zu sein. Zielsetzung: Bestmögliche Auswahl über alle Unterkunftskategorien. Neben Online-Marketing setzt Booking auch auf klassische Marketingkanäle wie z.B. TV-Werbung. Wichtig dabei: unmittelbare Erfolgsmessung (d.h. Steigerung der Zugriffszahlen auf Booking.com,…). Neue Wege in der Kommunikation: User generated Content (Bsp. Video „One Mission“: Urlaubsvideos der Booking Mitarbeiter).