Tiroler Wellnesskongress 2019

TTR: Wieso und seit wann gibt es den Tiroler Wellnesskongress?
Jeannine Hermann: Der Cluster Wellness Tirol hat den Tiroler Wellness Kongress im Jahr 2011 in Zusammenarbeit mit der Wirtschaftskammer Tirol aus der Taufe gehoben und wir konnten diesen zum etablierten Branchentreff für Wellness, Gesundheit und innovative Hotellerie entwickeln. Bei insgesamt acht Terminen haben wir bisher über 1.100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus dem DACH-Raum beim Fach-Event begrüßt. Diese haben sich das Know-how von über 70 Vortragenden abgeholt, Innovationen von über 50 ausstellenden Unternehmen unter die Lupe genommen und sich zu jedem Event tatkräftig miteinander vernetzt.

TTR: Was war der Fokus des heurigen Kongresses?
Jeannine Hermann: Mit dem diesjährigen Key Note-Speaker Carsten K. Rath, dem Service- und Leadership-Experten, haben wir zunächst einen Schwerpunkt auf "Service Excellence" gelegt. Rath hat mit zahlreichen Praxisbeispielen aufgezeigt, dass gerade in der Wellness- und Gesundheitsbranche Servicequalität und Kundenbeziehung künftig über Erfolg und Misserfolg entscheiden. Aber auch Wege zur solcher Servicequalität haben wir auf die Bühne geholt und in gewohnter Manier zahlreiche weitere Ansätze zur Innovation geboten.

TTR: Was sind solche Ansätze für Innovationen?

Der Gesundheitstourismus zum Beispiel kann von neuen, wissenschaftlichen Erkenntnissen rund um Kälte und Licht profitieren. Weil Kälte entzündungshemmend, leistungssteigernd, blutdruckregulierend und auch immunstärkend wirkt, lässt sie sich in Kombination mit Wärme für ein umfassendes Gesundheitsangebot nutzen. Andererseits sind Menschen tagsüber zu wenig und nachts zu viel Licht ausgesetzt, was sich negativ auf die Gesundheit auswirkt. Wenn die Hotellerie Gesundheit ganzheitlich denken will, ist unter anderem also auch das richtige Beleuchtungskonzept unumgänglich. Klar herausgearbeitet wurde für diesen Sektor aber auch: Wer sich vom traditionellen Kurbetrieb zum Gesundheitshotel entwickeln möchte, muss dem Gast auch die langfristigen Vorteile von Prävention nahebringen.

TTR: Begleitet der Cluster Wellness Tirol Innovationsvorhaben seiner Kunden?

Ja, wir vernetzen unsere Mitgliedsbetriebe regelmäßig mit wissenschaftlichen Partnern und begleiten entstehende Projekte auf Wunsch auch. Im Rahmen des Projektes esstisch.tirol, das beim Tiroler Wellness Kongress ebenfalls berichtete, arbeitet zum Beispiel der Verein der Tiroler Wirtshauskultur mit dem Studiengang Diätologie der fh Gesundheit und der FH Kufstein zusammen, damit Gäste mit Nahrungsmittelunverträglichkeiten das passende Speisenangebot einfach finden und unbeschwert genießen können.  

TTR: Was waren die wichtigsten Take aways des Kongresses?
Jeannine Hermann: Ergänzend zu den soeben angeführten thematischen Potenzialen habe ich noch drei „Software“-Takeaways für den/die Touristiker/in selbst:

1. Gerade weil Kundenkontakt und Servicequalität in Zukunft über Erfolg und Misserfolg entscheiden, ist es wichtig, in die eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu investieren und sie auch in ihren Soft Skills zu fördern.
2. Bleiben Sie offen gegenüber Neuem, nehmen Sie sich Zeit für Inspiration und – ganz wichtig:
3. Vernetzen Sie sich regelmäßig mit Gleichgesinnten – und das auch mal außerhalb Ihrer Branche. Der Cluster Wellness Tirol ist die Schnittstelle zu den innovativen Playern in den relevanten Branchen und bietet für diese Vernetzung zahlreiche Plattformen – darunter auch den Tiroler Wellness Kongress.