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Mit RailOn durch Europa

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Umweltbewusst, bequem und sicher reisen - das Start-up railOn bietet Pauschalreisen mit der Bahn an. CEO Gregor Wechner erklärt uns, was das bedeutet.

TTR: Was ist railOn und was bietet dieses Start-up an?

Gregor Wechner: Wir bieten das, was mit Flugpauschalreisen schon lange möglich ist, per Bahn an. Bei railOn bekommt man über einen einzigen Anbieter Bahntickets quer durch Europa, in einem Paket mit Unterkünften und Eintrittskarten für die Attraktionen, die man vor Ort sehen möchte. Im Grunde setzt jede Bahngesellschaft ihre eigenen Grenzen (teilweise verkaufspolitisch beeinflusst), was die Ticketbuchung anbelangt. Diese lösen wir, indem wir als unabhängiger Anbieter alle Verbindungen im Blick haben, die erhältlich sind.

Sobald ein Reisewunsch besteht, ist Transport jedoch nicht das einzige, das man braucht. Daher bieten wir die Zeitersparnis für Kunden an, indem wir gute Unterkünfte und Aktivitäten in einem Paket mit Transport anbieten.

Gruppenreisenden bieten wir zusätzlich eine Erleichterung, indem wir den Initiator:innen zum Beispiel Arbeit abnehmen, indem wir Listen erstellen und die einzelnen Teilnehmenden direkt mit uns kommunizieren können.

TTR: Welche Zielgruppe wird dabei angesprochen?

Gregor Wechner: Derzeit bedienen wir sowohl Gruppen, als auch Einzelreisende (unter 6 Personen). Gruppen reichen von Vereinen, die eine Städtereise zurücklegen, über Schulen, die Bildungsreisen durchführen bis hin zu Firmen, die einen Betriebsausflug planen. In diesem Set-Up sind unsere Kontaktpersonen Gruppenleitende oder auch einzelne Teilnehmende.

Bei Einzelreisenden bedienen wir hauptsächlich Privatpersonen, die Europa bereisen möchten. Da meine Passion für Bahnreisen daraus entstand, organisiere ich liebend gerne Bahnreisen mit mehreren Stopps quer durch Europa. 

TTR: Was sind die größten Herausforderungen, Reisende im Urlaub auf die Bahn zu bekommen?

Gregor Wechner: Fangen wir positiv an: Wir sind in Österreich in einer sehr vorteilhaften Lage, dass in neue Garnituren und Strecken investiert wird und wir einen sehr hohen Standard genießen. Es wird für railOn daher auch leichter, Leute dazu zu bewegen die Bahn zB. in modernsten Nightjets zu paketieren.

Bis in die 2010er Jahre gab es jedoch zum Beispiel noch direkte Nachtzüge nach Rom, in Jahren davor war das Bahnnetz mit Direktverbindungen innerhalb Europas noch viel entwickelter. In die Qualität der Garnituren und Verbindungen wurde dann jedoch nicht mehr investiert und sie machten Platz für Billigfluglinien. Der Trend in den letzten Jahren ging in diese Richtung, dass Direktzüge durch getaktete Umsteigeverbindungen ersetzt wurden. Jedoch: Bei Direktzügen entfällt das Risiko und der Stress, einen Anschluss erwischen zu müssen und man kann z.B. bei einer Stunde Verspätung entspannt sitzenbleiben oder sich im Bordrestaurant noch ein Getränk gönnen.

Aber allein mehr Komfort während der Reise ist nicht genug: Man braucht beim Reisen schon auch das Mindset, „Slow Travelling“ und nachhaltiges Reisen zu unterstützen. Wenn es einen Flug gibt, der ebenso direkt in eine Destination geht und den Zug bewirbt, ist der Preis bei Personen, die gerne fliegen oder mit dem Auto fahren oft ein KO-Argument. In sehr sehr vielen Fällen ist es jedoch mittlerweile so, dass der Zug, wenn man früh genug bucht, sogar günstiger als der Flug ist, und Staus (aka Feragosto in Italien) in unsere Karten spielen. Diese Argumente fließen vorab in der Bevölkerung jedoch teilweise noch nicht in der Reiseplanung ein.

Zusammengefasst: Wie erleben derzeit durchaus eine Offenheit für Bahnreisen, diese haben aber die Limitation: Sobald ein Umstieg involviert ist, sinkt das Risiko jemanden zu einer Bahnreise bewegen zu können.

TTR: Welche Rechte haben Fahrgäste beim Reisen mit der Bahn?

Gregor Wechner: Wir und viele andere Bahnreiseanbieter fordern zudem durchgehende Fahrgastrechte. Es gibt bereits Fahrgastrechte für Verspätungen einzelner Verbindungen (bereits ab 1 Stunde Verspätung!). Bei mehreren aneinandergereihten Verbindungen mit Umstieg besteht ebenso ein in Abkommen, das sogenannte AJC, das die großen Bahnanbieter unterschrieben haben. Dieses gewährleistet (auch anbieterübergreifend!) eine kostenfreie Weiterreise, ist jedoch nur wenig bekannt. In der Realität ist es also oft so, dass Tickets nicht mehr anerkannt werden oder sogar Aufpreise verrechnet werden. Sowohl Kontrolleur:innen, Bahnpersonal als auch Fahrgäste brauchen mehr Bewusstsein für die Existenz solcher Regelungen. Zudem gibt es z.B., wenn man den letzten Anschlusszug in Zürich verpasst kein Recht, eine Hotelübernachtung bereitgestellt zu bekommen. Hier gibt es auch noch Optimierungsbedarf.

Vergleich: Jeder kennt mittlerweile die Fluggastrechteverordnung und die einhergehenden Rechte, die man bei Airlines im Falle von Ausfällen/Verspätungen geltend machen kann. Die Fahrgastrechte bei Bahnreisen sind jedoch weniger bekannt. 

Wir kennen aus Erfahrung bestimmte Pünktlichkeitsstatistiken und buchen Verbindungen mit wenig Umstiegen und Risiko sowie genügend Umsteigezeit. Sollte es dennoch zu Verspätungen kommen, prüfen wir, dass es im Falle noch alternative Verbindungen gibt. Diese Verantwortung haben wir als Reiseveranstalter, vor allem wenn man z.B. mit einer 15-Köpfigen Gruppe am Bahnsteig steht.

Du hast einen Reisewunsch, den du mit der Bahn erfüllen möchtest? Du kannst mir railOn auf verschiedenen Kanälen in Kontakt treten

Gregor Wechner

Gregor Wechner

Gregor Wechner, MA ist der CEO von railOn.eu. Seit seiner Jugend organisiert er Bahnreisen quer durch Europa. In Verbindung mit Reiseorganisation fokussiert er sich zudem auf Themen wie IT-seitige Prozessoptimierung (v.A. CRM-Systeme) und Nachhaltigkeit. Ehrenamtlich bringt er Schülern das Thema Entrepreneurship näher. 

 

Titelbild. Tirol Werbung (Ulrich Tanja)

Datum: 10.09.2024