Eine Reiseplattform setzt auf Nachhaltigkeit & Transparenz

TTR: Seit wann versucht ihr bei der ASI das Thema Nachhaltigkeit proaktiv anzugehen und was hat euch dazu bewegt?

Ambros Gasser: ASI Reisen, die Alpinschule Innsbruck, wurde 1963 von Prof. Hannes Gasser mit einem nachhaltigen Grundgedanken gegründet. Sein Ziel war es: „Behutsam den Menschen Augen und Herz öffnen und dabei ihre Begeisterung für die vielen Wunder der Natur entfachen“.
Heutzutage ist dies relevanter denn je. Eine intakte Natur und die positive Gesinnung der Bevölkerung vor Ort zu touristischen Aktivtäten sind die Daseinsberechtigung unseres Unternehmens. So haben wir bei ASI Reisen 2018 Nachhaltigkeit strategisch im Unternehmen integriert, mit der Mission nachhaltige Erlebnisse für Reisende und lokale Communities zu entwickeln.

Transparenz ist dabei ein wichtiger Aspekt der ASI Nachhaltigkeitsstrategie. CO2-Emissionen sowie die Preiszusammensetzung werden für jede ASI Original Reise berechnet und transparent dargestellt. Dies dient als Bemessungsgrundlage für Verbesserungsstrategien und zur Information und Sensibilisierung von Gästen. Die CO2-Emissionen werden für die Anreise, Transport im Reiseland, Unterkünfte und Aktivitäten mittels einem CO2-Rechner für die Tourismusindustrie berechnet. In der Preiszusammensetzung werden Kosten, Steuern, die durch eine Reise entstehen, sowie die Wertschöpfung und die eigene Marge des Unternehmens dargestellt.

TTR: Wo liegen in der Umsetzung die größten Herausforderungen?

Ambros Gasser: Im Tourismus sind viele Akteure involviert. Wir arbeiten sehr eng mit unseren Stakeholdern zusammen und tauschen uns in regelmäßigen Abständen zu verschiedenen Themengebieten aus. Der Wille zu Veränderung ist immer sehr groß, oft jedoch sind es infrastrukturelle Hürden, die Verbesserungsprozesse verlangsamen. Ein konkretes Beispiel wäre das Thema Abfall oder Transport. Hier ist die Infrastruktur des jeweiligen Landes oder der jeweiligen Region die Basis für nachhaltige, ressourcenschonende Lösungen.

TTR: Wagen wir einen Blick ins Jahr 2030. Wie wird sich eine klassische ASI Reise dann von heute unterscheiden?

Ambros Gasser: Veränderung werden wir vor allem in der Abwicklung, im Informationsaustausch und der Vernetzung wahrnehmen. Nachhaltige Erlebnisse bedeutet für ASI Reisen auch, Gäste in allen Phasen der Reise abzuholen; im Buchungsprozess, vor Reisebeginn, während der Reise als auch nach der Reise. Plattformen, die diese Vernetzung und den Informationsaustausch,  ermöglichen werden eine stärkere Rolle spielen. Weiters erwarten wir uns einen Shift in den Anreisemodalitäten, vor allem im europäischen Raum setzten wir auf vermehrte öffentliche Anreisen und den damit verknüpften Möglichkeiten die Streckenauskunft und Buchbarkeit länderübergreifend zu ermöglichen.

2020 war ASI für den TRIGOS Tiroler in der Kategorie "Vorbildliche Projekte" nominiert.