Wieso ist das Thema für die Tiroler Tourismuswirtschaft relevant?
Die rasante Entwicklung der Technologie, das hybride Verhalten der KonsumentInnen, das Verlangen nach individueller Kommunikation und die unzähligen Möglichkeiten sich Informationen zu beschaffen, machen es Unternehmen schwer, wahrnehmbar zu kommunizieren. Doch besonders in der Zeit der Digitalisierung ist es wichtig, mit dabei zu sein und in den Sozialen Medien gefunden zu werden. Denn wer im Internet nicht gefunden wird, existiert in diesem Moment für den Kunden nicht. Oftmals mangelt es an Zeit und Personal, um sich als Unternehmen neben dem Tagesgeschäft ausreichend mit Facebook und Co. zu beschäftigen. Doch besonders der Tiroler Tourismus hat das Privileg ein umfangreiches Angebot an Aktivitäten, eine gute Infrastruktur und ein atemberaubendes Landschaftsbild zu haben, von dem möglichst viele erfahren sollen. Deshalb ist es für Tiroler Unternehmen wichtig zu wissen, welche Inhalte auf welche Art und Weise zu welcher Zeit und in welchen Kanälen geteilt werden müssen, damit sie bei der Zielgruppe ankommt.
Was sind die Kernergebnisse der Master-Arbeit?
- Am häufigsten werden Soziale Medien vom Kunden in der Phase der Planung verwendet
- Die wichtigsten Sozialen Medien sind: Bewertungsplattformen, Facebook, Blogs und Youtube
- (Kurz-)Videos sind in der Kommunikation ein wichtiger Bestandteil
- Instagram-Account nicht zwingend notwendig -> wird kaum genutzt
- Es ist wichtig, sich in den Sozialen Medien ganz klar als Familienunternehmen zu positionieren
Worauf müssen Tiroler Familienbetriebe beim Einsatz von Sozialen Medien achten?
- Inhalte in den relevanten Sozialen Medien teilen
Um die richtigen Inhalte teilen zu können, müssen Unternehmen wissen, in welcher Phase sich die potenziellen Gäste auf welchen Plattformen bewegen. Diese Auflistung zeigt, welche Kanäle die Gäste in welcher Phase verwenden. Das heißt, dass z. B. auf Facebook inspirierende Inhalte geteilt werden sollen. Es sollen solche Momente geteilt werden, die träumen lassen z. B. frisch verschneite Winterlandschaft. Die Inhalte müssen nicht informativ sein, sondern viel mehr „Wow“ Effekt auslösen.
- Fokus auf Youtube und Videoinhalte
Videoinhalte kommen bei den Nutzern sehr gut an, da sie ein „Ich will auch“-Gefühl vermitteln und authentisch sind. Wichtig ist dabei, dass die Videos kurz gehalten werden. Besonders eignen sich Videos in der Inspirationsphase
- Klare Positionierung als Familienunternehmen in den Sozialen Medien
Studien zeigen, dass sich Gäste von Familienunternehmen anders verhalten, als Gäste von Unternehmen, die nicht familiengeführt sind. KonsumentInnen nehmen das Unternehmen als kundenorientierter und mitarbeiterfreundlicher wahr, sobald sie wissen, dass es sich bei dem Unternehmen um ein Familienunternehmen handelt. Familienunternehmen profitieren zudem von Kundentreue und engen Beziehungen zu ihren KundInnen. Potenzielle KundInnen von Familienunternehmen wollen verstehen, wer hinter dem Unternehmen steht. Dies kann ein Unternehmen in den Sozialen Medien durch Storytelling erreichen -> es ist den Usern wichtig das Unternehmen kennenzulernen und mehr über die Entwicklungen, die Philosophie und die Ursprünge zu erfahren.
4. Suchmaschinenoptimierung (SEO)
Immer noch werden Familienunternehmen im Internet nicht gefunden. Ist das Unternehmen im Internet nicht auffindbar, kann es keinen Einfluss auf die Entscheidung der NutzerInnen haben.
Tipps für ein besseres Ranking in den Suchmaschinen (wie z. B. Google)
• Wichtigstes Keyword im Titel verwenden
• Keywörter in der URL verwenden
• Optimierung der internen Linkstruktur
• Meta-Tags verwenden
• Doppelten Content vermeiden
• Beschreibung der Fotos im „Alt-Text“-Feld
• Transkript für Video- und Audioinhalte
• Relevante Keywörter verwenden, um die richtige Zielgruppe anzusprechen
• Link-Building: Verlinkung von anderen zur eigenen Website
Viele Unternehmer sehen Facebook & Co. als ein wichtiges Thema an, jedoch ist neben der fehlenden Zeit auch das nötige Know-How ein Thema. Die Handlungsempfehlungen sollen eine Hilfestellung für eine erfolgreiche Kommunikation in den Sozialen Medien sein und die Kommunikation der einzelnen Tiroler Betriebe weiter entwickeln.
Lisa Rädler ist Vorarlbergerin und hat sowohl den Bachelor (2012-2015) als auch den Master (2015-2017) am MCI Tourismus absolviert. Bereits neben dem Studium hat sie im Zuge von zahlreichen Praktika und Teilzeitjobs Berufserfahrung gesammelt, darunter in der RLB Vorarlberg, Bodensee-Vorarlberg Tourismus, der REGIO Bregenzerwald, der Alpinschule Innsbruck sowie dem Frauenmuseum Hittisau. Seit September 2017 ist sie im Marketing der Privatkäserei Rupp tätig.
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