TTR: Die erste Veranstaltung Mitte Juli 2013 lief noch unter dem Namen Trail Maniak mit den drei Distanzen 95, 42 und 13 Kilometern. Wie kam es zu dieser Veranstaltung?
Gerhard Gstettner: Mit meinem Antritt als Geschäftsführer im Pitztal 2012 war mir sofort klar, dass wir auf Grund der Topographie des Pitztals einen Event und auch eine Sportart pushen müssen, die zu uns passt. Laufsport wurde ja immer schon im Pitztal betrieben (Gletschermarathon – Straßenlauf) und da passte das Thema Trailrunning ganz gut. Wir führten einige Gespräche mit potenziellen Veranstaltern und kamen dann auf Mario Schönherr. Er war damals Veranstalter in Kärnten (trail maniak Wörthersee), bei dem wir mit einer Abordnung aus dem Pitztal dann zum Rennen antraten. Die Begeisterung bei diesem Event schnappte auf uns über und wir konnten Mario Schönherr als Veranstalter fürs Pitztal gewinnen. Bei der Streckenführung 2013 verließen wir uns dann auf externe Trailrunner, da wir noch wenig Know-How hatten. In den folgenden Jahren übernahmen wir dann die Streckenkonzeption und bieten seit sieben Jahren nun diese Bewerbe an.
TTR: Was hat sich in den vergangenen 10 Jahren außer dem Namen noch verändert?
Gerhard Gstettner: Mir war es immer ein Anliegen, dass die Produktentwicklung des Trailrunnings nicht bei einem Event endet. So wurden 2014 Strecken für Trailrunner ausgearbeitet und beschildert, mit dem Ziel Wertschöpfung ins Pitztal zu holen, auch vor und nach dem Event. 2015 haben wir dann das Europäische Trailrunning Symposium entwickelt um in der Szene zu beweisen, dass wir im Pitztal auch Know How-Vorreiter im Bereich des Trailrunnings sind. Dann begannen wir in ein Trailrunning-Camp zu investieren und starteten mit 3 Teilnehmer:innen. Inzwischen gibt es 12 Trailrunning-Camps – ohne, dass wir finanziell unterstützen müssen. Die unterschiedlichsten Trailrunning-Guides finden uns als Trailrunning-Destination.
In den letzten Jahren wurde dann das buchbare Produkt „Etappentrail“ lanciert, welches sich an dem Weitwandertrend anlehnt. Im Jahr 2021 kam dann das buchbare Angebot „run and climb“ dazu, wo du mit einem Bergführer zum Klettereinstieg läufst und dann in einer Seilschaft den Gipfel erklimmst. Die Trailrunner gehören inzwischen zu einer fixen Aktivurlaubergruppe die jedes Jahr wächst. Aber auch die Einheimischen leben diesen Sport und das macht das Angebot sehr authentisch. 2022 hatten wir beim 10-jährigen Jubiläum erstmals eine Liveübertragung in die Wohnzimmer aller Trailrunning-Interessierten. Somit erreichen wir noch mehr Aktivurlauber mit unseren Bildern.
TTR: Wie trägt dieses Event zur Positionierung des Pitztals bei?
Gerhard Gstettner: Das Pitztal hat höchste Bergsportkompetenz im Sommer wie auch im Winter. Das Trailrunning trägt zur Emotionalisierung unser Marke bei und wir werden international als Benchmark im Trailrunningsport gesehen.
Gerhard Gstettner, Geschäftsführer des TVB Pitztal
Gerhard Gstettner ist seit 2012 im TVB Pitztal als Geschäftsführer tätig. Davor zeichnete er im Ötztal für die Themen Klettern, MTB, Langlaufen und war für die Ötztal Card verantwortlich. Selbst ist er viel in den Bergen unterwegs, im Sommer beim Bergsteigen und Trailrunning, im Winter mit Skitourenski und auch auf der Piste.